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Branchenentwicklung

Wachstum der Premium- und Luxusgüterbranche kühlt sich ab

Der Wachstumstrend der weltweiten Premium- und Luxusgüterbranche blieb im laufenden Geschäftsjahr trotz herausfordernder gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen und einer zurückhaltenden Konsumtätigkeit in vielen wichtigen Märkten bestehen. Laut einer Studie des Branchenverbands Altagamma und der Beratungsfirma Bain & Company verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr ein währungsbereinigtes Wachstum von 6% und übertraf damit das Wachstum der Gesamtwirtschaft. Im historischen Vergleich bedeutete dies allerdings eine Abschwächung der Wachstumsraten, was vor allem auf ein anhaltend schwieriges Marktumfeld in China zurückzuführen war. Das globale Branchenwachstum wurde vor allem von einer guten Entwicklung im Einzelhandelskanal unterstützt, wobei der Großteil des Wachstums durch die Eröffnung neuer Flächen getrieben wurde.

Insgesamt legte die Branche in Europa währungsbereinigt um circa 3% zu. Trotz des verhältnismäßig niedrigen Wachstums blieb Europa der weltweit größte Luxusgütermarkt. In weiten Teilen der Region beeinflussten hohe Arbeitslosenquoten, strikte Sparmaßnahmen sowie geringe Lohnsteigerungen die Konsumausgaben und damit auch die Entwicklung der Luxusgüterbranche. Das solide Wachstum der osteuropäischen Märkte konnte die unverändert schwächeren Entwicklungen in West- und vor allem Südeuropa jedoch teilweise kompensieren. Besonders in den Metropolregionen West- und Südeuropas unterstützte zudem die Nachfrage von Touristen das Marktwachstum. In Amerika steigerte die Premium- und Luxusgüterbranche ihre Umsätze trotz der immer wiederkehrenden Unsicherheiten rund um den US-Haushaltsstreit und des daraus resultierenden zwischenzeitlichen Rückgangs des Verbrauchervertrauens. Insgesamt lag das währungsbereinigte Wachstum hier bei etwa 7%. Die zunehmende Stabilisierung auf dem Arbeits- und Immobilienmarkt wirkte sich positiv auf die Konsumausgaben in der Region aus. Zudem wurde das Branchenwachstum von einer zunehmenden Nachfrage von Touristen in den amerikanischen Metropolen unterstützt. Die Nachfrage nach Premium- und Luxusgüterprodukten in Asien blieb im Jahresverlauf 2013 relativ verhalten. Insbesondere in China sorgten das geringere gesamtwirtschaftliche Wachstum und die von den Anti-Korruptions-Gesetzen der Regierung beeinträchtigte Konsumstimmung für ein im Vergleich zu den Vorjahren nur mäßiges Branchenwachstum. Das für den HUGO BOSS Konzern besonders relevante Männermodensegment ging laut einer Marktstudie dabei sogar leicht zurück. Insgesamt entwickelten sich Hongkong und Macau im Schnitt etwas besser als das chinesische Festland. Trotz der Wachstumsverlangsamung blieb China die Nation mit dem weltweit höchsten Umsatzanteil. Überraschend positive Daten kamen im vergangenen Jahr aus Japan, wo die Branche von einem gestiegenen Konsumentenvertrauen sowie einer wechselkursbedingten Verlagerung des Konsums ins Inland profitierte. Das währungsbereinigte Wachstum des asiatischen Luxusgütermarkts wird auf ungefähr 5% geschätzt.

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