Geschäftsentwicklung unterliegt äußeren Einflüssen
Konjunkturelle und branchenspezifische Entwicklungen beeinflussen die operative und finanzwirtschaftliche Entwicklung von HUGO BOSS. Für den Konzern ist es daher von großer Bedeutung, diesbezügliche Trends frühzeitig zu erkennen, um mit geeigneten Maßnahmen rechtzeitig darauf reagieren zu können.
Ausblick für Weltwirtschaftswachstum hellt sich trotz Risiken auf
Für das Jahr 2014 rechnet der IWF mit einem anziehenden Wachstum der Weltwirtschaft von 3,6%. Ein geringerer Druck zum Schuldenabbau in vielen wichtigen Marktwirtschaften, die Zusage der Zentralbanken, ihre monetären Impulse nur langsam zurückzunehmen, sowie eine Beschleunigung des Welthandels sollten das Konjunkturwachstum dabei stützen. Mangelnde Strukturreformen in einigen Schwellenländern und damit verbundene Währungsturbulenzen sowie die weiter hohen Schuldenstände in vielen europäischen Staaten und den USA bergen allerdings unverändert Risiken für das globale Wirtschaftswachstum.
Europäische Wirtschaft kehrt zu Wachstum zurück
Laut den Schätzungen des IWF soll die europäische Wirtschaft im Jahr 2014 auf den Wachstumspfad zurückkehren und um 1,0% zulegen. Verringerte staatliche Sparmaßnahmen, die Belebung der weltweiten und innereuropäischen Exporttätigkeit, höhere Investitionsausgaben sowie eine leichte Erholung der privaten Konsumtätigkeit sollen das Wachstum unterstützen. Stockende Reformbemühungen, die weiterhin hohe Staatsverschuldung vieler Länder der Region sowie der starke Euro bergen allerdings weiterhin Risiken für die wirtschaftliche Erholung. Für Deutschland rechnet der IWF dennoch auch im Jahr 2014 mit einer im Vergleich zur Gesamtregion überdurchschnittlichen Entwicklung. Unterstützend wirkt hier die Binnennachfrage, die sich dank eines stabilen Arbeitsmarkts, steigender Löhne sowie einer sinkenden Sparquote weiter robust entwickeln sollte. Das Wachstum in Frankreich soll sich im Zuge des globalen Aufschwungs zwar auf 1,0% beschleunigen, die schleppende Umsetzung wirtschaftlicher Reformen wirkt dabei aber weiterhin dämpfend. Für Großbritannien wird vor allem dank steigender Investitionen sowie positiver Impulse aus der Exportwirtschaft mit einem Anziehen des Wirtschaftswachstums auf 1,9% gerechnet.
Amerikanische Wirtschaft zieht weiter an
Für die Wirtschaft in den USA erwartet der IWF im Jahr 2014 eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 2,8%. Die weiterhin expansive Geldpolitik, eine weitere Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt sowie steigende Löhne sollten das Wirtschaftswachstum in Form von anziehenden privaten Konsumausgaben und einer höheren Investitionstätigkeit der Unternehmen fördern. Die lateinamerikanische Wirtschaft soll laut dem IWF im Jahr 2014 um 3,1% und damit leicht stärker als im vergangenen Jahr zulegen. Besonders die mexikanische Wirtschaft wird zum Wachstum der Region beitragen. Unterstützt werden sollte die Entwicklung von einer weiter anziehenden Auslandsnachfrage, vor allem aus den USA. In den wichtigen Märkten Brasilien und Argentinien wird das Wachstum hingegen weiter von mangelnden Strukturreformen sowie hohen Produktionskosten belastet, die die Wettbewerbsfähigkeit der Länder beeinträchtigen.
Weiteres Wachstum in Asien, aber auf normalisiertem Niveau
Die Aussichten für die asiatische Wirtschaft haben sich in den letzten Monaten etwas verbessert. Für die Region insgesamt rechnet der IWF mit einem im Vergleich zum Vorjahr leicht beschleunigten Wachstum von 6,5%. Für die chinesische Wirtschaft prognostiziert der IWF ein Konjunkturwachstum von 7,3%. Dies bedeutet eine leichte Verlangsamung im Vergleich zum Vorjahr, entspricht aber in etwa den Wachstumszielen der chinesischen Regierung (+7,5%). Die Prognose setzt allerdings eine Belebung des Welthandels sowie die Umsetzung weiterer Reformen zur Stimulation des privaten Konsums und zur wirtschaftlichen Öffnung des Landes voraus. Die anstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer in Japan könnte vorübergehend einen negativen Einfluss auf die Konjunkturentwicklung des Landes haben. Der schwache Yen sollte jedoch die Exporttätigkeit und damit die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt weiter unterstützen. In Australien sollten sich die Wachstumsraten unter anderem aufgrund eines leicht anziehenden Privatkonsums sowie einer Erholung im Exportsektor im Vergleich zum Vorjahr beschleunigen.
Fortgesetztes Branchenwachstum im Jahr 2014
Für das Jahr 2014 wird mit einer Fortsetzung des Wachstums in der Premium- und Luxusgüterbranche gerechnet. Das Wachstum soll sich laut Altagamma und Bain & Company allerdings auf währungsbereinigter Basis leicht verlangsamen und im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich liegen. Es wird erwartet, dass sich die Unternehmen der Branche weiter vor allem auf ihre eigenen Einzelhandelsaktivitäten fokussieren. Gegenüber den Vorjahren wird die Anzahl der Neueröffnungen allerdings voraussichtlich sinken. Stattdessen konzentrieren sich viele Marktteilnehmer auf die Aufwertung bestehender Stores, um das Einkaufserlebnis zu verbessern und Produktivitätssteigerungen zu erzielen. Dem Online-Vertriebskanal und seiner Integration mit dem stationären Einzelhandel wird eine wachsende Bedeutung beigemessen. Unter Druck stehen hingegen Kaufhäuser und spezialisierte, oftmals inhabergeführte Mehrmarkenhändler.
Im Jahr 2014 werden voraussichtlich alle Regionen zum Branchenwachstum beitragen. Tourismus, vor allem aus asiatischen Ländern, sorgt dabei zunehmend für eine Umsatzverlagerung zu Gunsten des europäischen, aber auch amerikanischen Marktes. Trotz der allmählichen Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in West- und vor allem Südeuropa wird das Branchenwachstum in Europa nach wie vor von vielerorts rückläufigen Kundenfrequenzen im Einzelhandel belastet werden. Ausgeglichen werden dürfte dies durch robustes Wachstum vor allem in den Wachstumsmärkten Osteuropas und dem Nahen Osten. In Amerika werden die Branchenaussichten vor dem Hintergrund der guten Konsumstimmung in den USA und des weiter soliden Wachstums in Lateinamerika als unverändert positiv eingeschätzt. Trotz normalisierter Wachstumsraten werden die stärksten Zuwächse der Branche weiterhin in Asien prognostiziert. Das verlangsamte Wachstumstempo der chinesischen Wirtschaft sowie die andauernde Anti-Korruptions-Kampagne der chinesischen Regierung sollten sich allerdings weiter dämpfend auf die lokale Nachfrage nach Luxusgütern auswirken. In Form von Tourismus außerhalb von China sollten die chinesischen Konsumenten aber auch im Jahr 2014 zum Wachstum der Luxusgüterbranche beitragen. Die anstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer in Japan dürfte sich zunächst negativ auf das Branchenwachstum in Japan auswirken. Die Schwäche des japanischen Yen sollte aber den Tourismus bremsen und somit die Nachfrage wieder stärker ins Inland verlagern.