Ausbau des eigenen Einzelhandels
Geschäftsmodell auf eigenen Einzelhandel ausgerichtet
HUGO BOSS hat sein Geschäftsmodell in den vergangenen Jahren umfassend an den Erfordernissen des eigenen Einzelhandels ausgerichtet. Der Konzern trägt damit der zunehmenden Konsumentennachfrage nach Monomarken-Vertriebsformaten und dem attraktiven Renditeprofil dieses Vertriebskanals Rechnung. Der Konzern rechnet damit, dass sich der Umsatzanteil des eigenen Einzelhandels aufgrund von Neueröffnungen, Produktivitätssteigerungen und Übernahmen auf mindestens 60% im Jahr 2015 erhöhen wird (2013: 54%). Langfristig wird der Anteil voraussichtlich noch deutlich darüber liegen.
Großhandel bleibt wichtiger Vertriebskanal
Auf Basis seiner seit Jahrzehnten etablierten Kundenbeziehungen im Premium- und Luxusbekleidungssegment und seiner Markenstärke ist der Konzern zuversichtlich, auch seinen Großhandelspartnern ein überzeugendes Produktangebot, branchenführende Serviceniveaus und eine hohe Liefertreue bieten zu können und damit Marktanteile hinzuzugewinnen. Das nur moderate Wachstum vieler Handelspartner, eine geringe Flächenexpansion, die gewachsene Konkurrenz durch Monomarken- und Online-Vertriebsformate sowie der Marktaustritt vieler kleiner inhabergeführter Geschäfte insbesondere in Westeuropa und Nordamerika begrenzen jedoch das Wachstumspotenzial im Großhandelsgeschäft. Der Konzern rechnet infolgedessen für diesen Vertriebskanal mit einem sinkenden Anteil am Gesamtumsatz des Konzerns.
Umsatz nach Vertriebskanälen (in %)
Verbesserte Geschäftsprozesse steigern Einzelhandelskompetenz weiter
HUGO BOSS hat in den vergangenen Jahren wichtige Geschäftsprozesse verkürzt und flexibilisiert, um schneller auf Marktveränderungen und die wechselnden Bedürfnisse seiner Kunden reagieren zu können. Auf Basis der seitdem gewonnenen Erfahrungen werden nun die getroffenen Maßnahmen und damit die Einzelhandelskompetenz des Unternehmens weiter optimiert. Die Stärkung der Frühjahrs- und Herbstkollektionen innerhalb des Vierkollektionenrhythmus trägt speziell den Erfordernissen des amerikanischen und asiatischen Markts Rechnung. Ebenso unterstützt eine frühere Auslieferung die Verfügbarkeit der neuen Kollektion am Saisonstart und damit den Verkauf zum vollen Preis. Darüber hinaus soll die verbesserte Analyse der Ergebnisse der Spiegelsaison das Marken- und Kreativmanagement in der Entwicklung der nachfolgenden Kollektion unterstützen. Schließlich wurden weiterführende Maßnahmen getroffen, um die Produktions- und Beschaffungsaktivitäten noch enger anhand der tatsächlichen Nachfrage zu steuern.
Enge Verzahnung von Online und Offline
Mit dem Ausbau seiner Online-Einzelhandelsaktivitäten trägt HUGO BOSS der zunehmenden Akzeptanz dieses Vertriebskanals Rechnung und nutzt die Möglichkeit, neue Käuferschichten zu erschließen. Neben der Eröffnung neuer Stores in bislang noch nicht online erschlossenen Märkten liegt der Fokus auf der fortlaufenden Optimierung bestehender Stores im Hinblick auf Nutzerfreundlichkeit, Produktangebot und -präsentation sowie Serviceleistungen. Verstärktes Augenmerk wird darüber hinaus auf die zunehmende Integration der Online-Aktivitäten sowohl in die digitale Markenkommunikation als auch in den stationären und mobilen Einzelhandel gelegt, um den Konsumenten ein nahtloses, integriertes Marken- und Einkaufserlebnis zu bieten. Der Konzern wird damit den Ansprüchen von Multichannel-orientierten Konsumenten immer besser gerecht.
Kanalübergreifendes Kundenbeziehungsmanagement
Eng damit verbunden hat der Konzern seine Anstrengungen im Kundenbeziehungsmanagement über alle Retail-Kanäle hinweg verstärkt. HUGO BOSS spricht bestehende und neue Kunden in Form von Mailings und E-Mail-Newslettern immer stärker individuell mit relevanten und interessanten Informationen und Angeboten an, um ihnen ein attraktives Markenerlebnis zu bieten. Konsumenten haben so beispielsweise die Möglichkeit, sich in den eigenen Stores registrieren zu lassen, um zu exklusiven Kollektionsneuvorstellungen oder besonderen Store-Events eingeladen zu werden.
Ausbau und Optimierung des Storenetzes
Der Konzern sieht gute Möglichkeiten, seine globale Marktdurchdringung durch die Eröffnung von jährlich rund 50 neuen Stores und Shop-in-Shops zu steigern. Zusätzlich zur Eröffnung neuer Stores prüft der Konzern in Abhängigkeit von der Attraktivität und den Wachstumsaussichten des jeweiligen Markts die Übernahme von bislang durch Franchisepartner betriebenen Stores. Auch die eigenständige Führung von bislang durch Großhandelspartner verantworteten Shop-in-Shops bietet gute Möglichkeiten, um die Attraktivität der Markenpräsentation zu verbessern und zusätzliche Umsatz- und Ergebnispotenziale zu erschließen. Der Konzern sieht insbesondere wesentliche Ansatzpunkte zur Steigerung der Umsatzproduktivität übernommener Flächen durch eine eigenverantwortliche Sortimentsgestaltung, eigenes, speziell geschultes Verkaufspersonal und die Übernahme von Verantwortung für das Replenishment. Darüber hinaus investiert der Konzern in die Renovierung bestehender Stores, um die Konsistenz der globalen Markenwahrnehmung und die Flächenproduktivität zu steigern.